Eine Vision für demokratische Innovation und grüne Städte
Städte sind in einer einzigartigen Position, um die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen und können den Weg für einen sozial gerechten ökologischen Wandel weisen.
Lokale Verwaltungen sind in der Lage, schnell und flexibel Veränderungen vorzunehmen, die den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommen und die Net-Zero-Ziele der Stadt vorantreiben, wie die drastische Reduzierung der CO2-Emissionen und die Mobilitätswende.
Daten spielen in diesem Prozess eine wichtige Rolle und sollten als Gemeingut betrachtet werden, als öffentliche Infrastruktur, die auf demokratische Weise verwaltet und für das öffentliche Interesse mobilisiert werden kann.
Hamburg ist eine Stadt mit klar definierten digitalpolitischen Zielen und einer fortschrittlichen Regierung und bietet damit ideale Bedingungen, um das Potenzial einer datengesteuerten sowie nachhaltigen digitalen Transformation zu demonstrieren.
The New Hanse, ein gemeinsames Programm mit der Freien und Hansestadt Hamburg, zielt darauf ab, den Weg zu einer grünen und digitalen Stadt zu definieren, die auf Datensouveränität und Bürgerbeteiligung basiert - ein nachhaltiges Modell, das in ganz Europa skaliert und repliziert werden kann.
Das Projekt basiert auf der Prämisse, dass Datensouveränität und bürgerschaftliches Engagement essenziell für lokale, digitalen Transformation sind.
Das Projekt wird von Francesca Bria, einer der führenden europäischen Persönlichkeiten im Bereich der digitalen Demokratie, geleitet. Sie ist ehemalige CTO der Stadt Barcelona und derzeit Präsidentin des italienischen Innovationsfonds.
The New Hanse stützt sich auf die Ergebnisse des europaweiten Decode-Projekts von Bria und baut auf den umfangreichen Erfahrungen der Hamburger Landesregierung und des Amts für IT und Digitalisierung in der Senatskanzlei auf.
Im Auftrag der Stadt Hamburg wird das Projekt von Jan Pörksen, Chef der Senatskanzlei, und Hamburgs Chief Digital Officer Christian Pfromm geleitet.
Der Projektaufbau
Das Projekt The New Hanse stützt sich auf drei konzeptionelle Säulen:
· Experimente für Net-Zero
· Entwicklung von Governance-Modellen für Datengemeinschaften und die gemeinsame Nutzung von Daten
· Stärkung der Bürgerbeteiligung und Aufbau eines aktiven Ökosystems von Mitwirkenden
Es gliedert sich in zwei Hauptarbeitsbereiche:
· Die Urban Data Challenge Hamburg
· Die hochrangig besetzte Data Commons Working Group
Net-Zero-Carbon-Strategien: Die Priorität Europas
Nach Angaben der UN werden Städte bis 2025 voraussichtlich 70% der weltweiten Energie und 80% der Nahrungsmittel verbrauchen und stoßen 75% der Schadstoffe und Treibhausgase aus, obwohl sie nur 3% der Erdoberfläche einnehmen. Die Herausforderung ist also: Wie können wir die Auswirkungen auf die Umwelt verringern?
Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und die New Urban Agenda sind zwei weltweite Abkommen, welche die Verwirklichung einer nachhaltigen Stadtentwicklung im Einklang mit den Klimazielen des Pariser Abkommens anleiten sollen.
Städte wie Hamburg, Barcelona, Helsinki, Mailand, Amsterdam und Kopenhagen haben ehrgeizige Klimapläne entwickelt, die sie zu Vorreitern bei der Erreichung der Klimaneutralität bis 2030 machen. Sie entwickeln sich zu einer Kreislaufwirtschaft, mit ambitionierten grünen Stadtplanungsprojekten, die öffentliche Flächen von Autos und Verkehr befreien, in nachhaltige und gemeinsame Mobilität investieren und die Zahl der Fahrradwege erhöhen. Andere Städte pflanzen Tausende von Bäumen, investieren in erneuerbare Energien, Gebäudeeffizienz, Energieeinsparungen und die kreative Wiederverwendung von Abfällen.
Europa kann eine globale Vorreiterrolle für nachhaltige und demokratische Digitalisierung einnehmen, indem es den europäischen Green Deal und Europas Digitalstrategie kombiniert und das Next Generation EU Förderprogramm nutzt, um unsere Städte grüner und kohlenstoffneutral zu machen.
Daten als öffentliche Infrastruktur
Städte müssen digitale Infrastrukturen (Konnektivität, Daten, Sensoren und Plattformen) betreiben, die öffentliche Daten über Strom- und Wärmeverbrauch, Mobilität, Wasserwirtschaft und Umweltverschmutzung sammeln, um die Net-Zero-Ziele zu erreichen. Diese Daten können unter Wahrung der Privatsphäre, der Rechte und der digitalen Souveränität der Bürgerinnen und Bürger ethisch und sicher verwaltet und gleichzeitig mit Start-ups, Versorgungsindustrie und Unternehmen geteilt werden, um Werte und Dienstleistungen im öffentlichen Interesse zu schaffen.
The New Hanse experimentiert mit zukunftsweisenden Modellen der urbanen Datenverwaltung, wobei der Schwerpunkt auf dem Datenaustausch zwischen privaten und öffentlichen Beteiligten und der Gesellschaft (Business-to-Government-to-Society, B2G2S) für Mikromobilität liegt (der auch Start-ups und Innovatoren offensteht, um auf Daten zuzugreifen und neue Mikromobilitätslösungen zu entwickeln). Die hochrangig besetzte Data Commons Working Group wird Blaupausen für die gemeinsame Nutzung von Daten im öffentlichen Interesse erarbeiten, die europaweit genutzt und skaliert werden können.
Auch die Unternehmen werden von Datenteilungspartnerschaften profitieren - durch den Zugang zu neuen, gemeinsam genutzten Datenquellen und die Entdeckung neuer Technologien.
Digitale und grüne Städte, bei denen der Mensch im Mittelpunkt steht
The New Hanse verfolgt das Ziel, digitale und partizipative Demokratie in ganz Europa voranzubringen. Städte müssen die Bürgerinnen und Bürger einbinden und sie an politischen Entscheidungen teilhaben lassen - das hat das Beispiel der Stadt Barcelona gezeigt: eines der größten Experimente mit partizipativer Demokratie weltweit, auch dank einer Plattform für digitale Demokratie (decidim.barcelona), die heute von über 100 Städten und Regierungen in 20 Ländern weltweit und von der Europäischen Union für die Konferenz über die Zukunft Europas genutzt wird.